Alles was man über Anschlussfinanzierungen wissen muss

 

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Bildquelle:  hschmieder@pixabay.com – single-family-home-2704998_1280

Bauherren müssen sich nicht nur mit der Planung ihres neuen Eigenheims auseinandersetzen, sondern auch mit dessen Finanzierung. Nur wenige Bauherren können ihr neues Zuhause mit Eigenkapital finanzieren. Die überwiegende Mehrheit muss es fremdfinanzieren, dazu gibt es das Baudarlehen. Im Zusammenhang mit dem Baudarlehen fallen immer wieder die Begriffe Forward Darlehen und Anschlussfinanzierung.

Doch was sind Forward Darlehen und die Anschlussfinanzierung? Hier gibt es einen kurzen Einblick über die Vorteile eines Forward Darlehens, warum die Anschlussfinanzierung immer wieder für Irrtümer sorgt, welche Voraussetzungen man erfüllen muss und was das alles kostet.

Was ist ein Forward Darlehen?

Das Forward Darlehen ist ein Annuitätendarlehen mit einer besonderen Eigenschaft. Mit diesem Darlehen sichern sich Kreditnehmer aktuelle Zinsen für einen Kredit, dessen Kreditsumme erst in der Zukunft ausbezahlt wird. Die Absicht dahinter besteht darin, dass man sich die aktuell günstigen Zinsen für einen späteren Zeitpunkt sichert. Für die Bank besteht der Vorteil darin, dass sie dafür einen Zinsaufschlag verrechnet. Das Forward Darlehen hat somit einen spekulativen Charakter. Steigen die Zinsen, rechnet sich das Forward Darlehen, bleiben sie jedoch auf gleichem Niveau oder fallen sie, dann bezahlt man letztendlich einen höheren Gesamtzins.

Eine Anschlussfinanzierung, die keine Anschlussfinanzierung ist

Ein Forward Darlehen setzt immer ein bestehendes Baudarlehen voraus. Dieser Darlehensvertrag hat für eine vertraglich festgelegte Zeit einen fixen Sollzins. Eine Baufinanzierung kann aber mit einem Forward Darlehen nicht realisiert werden. In diesem Zusammenhang fällt immer wieder der Begriff der Anschlussfinanzierung, der jedoch unglücklich gewählt ist und immer wieder zu Irrtümern führt. Mit einer Anschlussfinanzierung kann auch eine eigene Finanzierung gemeint sein. Das ist zum Beispiel ein Ratenkredit, mit dem man beim Autoleasing den Restwert finanziert.

Im Zusammenhang mit dem Forward Darlehen ist der Begriff der Anschlussfinanzierung anders zu interpretieren. Hier geht es ausschließlich um die Änderung der Zinsen. Das Forward Darlehen ist somit eine Festlegung der Zinsen des bestehenden Darlehens für die Zukunft. Mit dem Forward Darlehen wird also kein neuer Kredit geschaffen. Auch die anderen Kreditbedingungen des Darlehens werden dadurch nicht  verändert. 

Zinsen von heute für die Zukunft einfrieren

Das Forward Darlehen dient also dazu, die günstigen Zinsen der Gegenwart für die Zukunft zu sichern. Dazu bieten die Banken eine maximale Vorlaufzeit von 5,5 Jahren oder 66 Monate an. Unter Vorlaufzeit versteht man die Zeit vor Ablauf der Sollzinsbindung. Der Bauherr kann also höchstens 5,5 Jahre vor Ende der Sollzinsbindung seines Darlehensvertrages eine neue Zinsbindung vereinbaren.

In diesem Zusammenhang ist auch eine Umschuldung interessant. Beträgt die Sollzinsbildung mehr als zehn Jahre, dann kann man gemäß §489 BGB unter Einhaltung einer 6-monatigen Kündigungsfrist das Darlehen kostenlos kündigen und mit dem Forward Darlehen umschulden.

Vorteile und Nachteile einer Anschlussfinanzierung über das Forward Darlehen

Als Vorteil zu sehen ist, dass ein Forward Darlehen

  • Sicherheit schafft, da man den Zinssatz kennt und somit genau planen kann
  • das aktuelle Zinsniveau für künftige Investitionen sichert
  • eine Option auf Gewinne bei steigenden Zinsen bietet

Als Nachteil zu betrachten ist, dass ein Forward Darlehen

  • keine Nachverhandlungen gibt
  • bei gleichbleibenden oder sinkenden Zinsen Kosten verursacht
  • eine vertragliche Bindung für die Zukunft bedeutet, die man dann vielleicht nicht mehr benötigt.

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