Antike Möbel – Wertanlage oder Schund? Unser Ratgeber für 2018

 

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Bildquelle: Fotolia.com #136055200 | Urheber: Artem

Viele Menschen umgeben sich gern mit repräsentativen Einrichtungsgegenständen und stellen deshalb antike Möbel in ihren Wohnräumen auf. Worauf müssen Käufer achten, wenn sie sich für Schränke und Kommoden aus Barock, Biedermeier oder Rokoko entscheiden? Wie übersichtlich ist der Antiquitätenmarkt wodurch unterscheiden sich hochwertige Möbelstücke von billigem Mobiliar?

 Den Wert alter Möbel vom Gutachter schätzen lassen

Wer seine Räumlichkeiten im Stil einer vergangenen Epoche einrichten will, steht häufig vor einer großen Herausforderung. Für Laien ist es beinahe unmöglich, den Wert alter Möbel zu schätzen. Oft erhalten Kunden von Händlern statt wertvollem Mobiliar billige Gegenstände. Experten raten den Möbelbesitzern, die Echtheit der Stücke im Zweifelsfall von einem Gutachter beurteilen zu lassen. Dies gilt auch für Möbel, die durch Erbschaft in den eigenen Haushalt übernommen werden. Möbel-Gutachtern zufolge kommt es regelmäßig vor, dass in Unkenntnis teure Möbelstücke von den neuen Besitzern die diese erbten, weggeworfen werden. Möbelfachleute berichteten von einigen Fällen, in denen Möbelbesitzer auf diese Weise ein Vermögen vernichteten, da ihnen der Wert der antiken Möbel nicht bekannt war. Unscheinbar aussehende Möbelstücke erfahren durch eine Restaurierung auch eine Wertsteigerung. Ob sich die kostenaufwändigen Restaurierungsarbeiten lohnen, können ausschließlich Möbelsachverständige beurteilen. Von Gutachtern wird darauf hingewiesen, dass es auch für Experten nicht immer einfach ist, Wert und Echtheit alter Möbelstücke zu beurteilen.

 Antikmöbel sind keine Geldanlage mehr

Der hohe Bestand an Antikmöbeln und das geringe Interesse der Erbengeneration führt derzeit zu einem Überangebot auf dem Möbelmarkt. Vom Preisverfall besonders betroffen sind teure Möbel, mit der die bürgerliche Mittelschicht ihr Zuhause einrichtete. Während Biedermeier-Möbel noch vor zwanzig Jahren Rekordpreise erzielten, werden sie heute meist unter Wert verkauft. Im Gegensatz zu früher kaufen Verbraucher Antikmöbel heute nicht mehr als Geldanlage. Wer sich für eine Möblierung im Barock- oder Rokokostil interessiert, findet leicht Angebote zu günstigen Preise. Allerdings soll das niedrige Preisniveau bei antiken Möbeln nicht von Dauer sein. Wie Auktionshäuser berichteten, konnten in den Januar-Auktionen leichte Preissteigerungen verbucht werden. Dennoch sind die Preise für Antikmöbel derzeit niedrig anzusetzen, sagten Möbelexperten. Spitzenpreise erzielen demnach ausschließlich Museumsstücke aus prominenter Herkunft. Von Fachleuten wird die geringe Nachfrage auch auf die mangelnde Bereitschaft der Möbelkäufer, sich mit der antiken Möbelkunst auseinanderzusetzen, zurückgeführt. Die historische Bedeutung klassizistischer Möbelkunst sei den wenigsten Menschen bewusst, klagt der Möbelhandel.

Moderner, funktioneller Einrichtungsstil bevorzugt

Da die Gesellschaft gerade eine grundlegende Veränderung durchlebt, in der ein Höchstmaß an Flexibilität und Mobilität erwartet wird, entscheiden sich die Möbelkäufer für einen zweckmäßigen, funktionellen Einrichtungsstil. Die Möblierung muss praktisch und einfach zu pflegen sein, wie die modernen Esszimmer Massivholztische, die im
Möbelhandel angeboten werden. Der Antiquitätenmarkt kann dennoch bei einem kleinen Kreis von Sammlern stattliche Preise erzielen. Die Auswirkungen des schwachen Möbelmarktes in Europa spüren auch die Kunsthändler. Im vergangenen Jahr schlossen zahlreiche renommierte Antiquitätenhändler ihre Geschäfte in den Großstädten. Bei der Nachfrage nach funktionellem Mobiliar finden bauchige Barockkommoden und goldgefasste Rokoko-Tischchen immer seltener ihre Käufer. Von den Verbrauchern wird ein zeitlos modisches Interieur mit geraden Formen und strengen Linien bevorzugt. Sparsame Dekorationen statt opulente Verzierungen prägen den aktuellen Möbel- und Einrichtungsstil.


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