Hochbeet-Bau leicht gemacht

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Schon mit einigen wenigen Handgriffen können sich selbst ungeübte Gartenfreunde eine kleine Oase der Natur auf kleinstem Raum schaffen, die- bepflanzt mit Blumen – nicht nur optisch ansprechend, sondern auch nutzbringend sein kann, wenn Gemüsesorten Verwendung finden.

Mit ein bisschen Know-how und entsprechendem Werkzeug kann sich selbst der Laie mit einem im Handel erhältlichen, vorgefertigten Bausatz oder mit ein bisschen Geschick a la Marke Eigenbau ans Werk machen – der nachfolgende Artikel erklärt und zeigt wie.

Warum liegen Hochbeete im Trend?

Hochbeete verbinden ein optisch ansprechendes Äußeres mit praktikablem Nutzwert. Neben einer relativ einfachen Umsetzbarkeit des überschaubaren Bauvorhabens wird bei den platzsparenden Hochbeeten die Kompaktheit geschätzt. Nicht jeder verfügt über eine entsprechende Grundfläche, sich gleich einen Gemüsegarten anlegen zu können. Ein Hochbeet-Ratgeber führt auch steinige, unfruchtbare Böden als häufige Triebfeder ins Feld, sich alternativ oder ergänzend ein Hochbeet anzulegen. Darüber hinaus lassen sich die Beete außer an kalten Wintertagen zu jeder Jahreszeit anlegen, erlauben ein Bewirtschaften in aufrechter Haltung – gerade für Rückengeplagte ein Segen –  und sind für Familien mit Kindern ideal. Weitere Pluspunkte sind zwei- bis dreimal höhere Erträge als auf einem Flachbeet gleicher Größe, reduzierter Bedarf an Pflanzenschutzmitteln sowie erschwerter Erreichbarkeit für Schnecken.

Günstige Maße

Hochbeete sollten nicht breiter als 120cm sein und eine maximale Höhe von circa 95cm haben, wie die Buchautorin Susanne Nüsslein-Müller in ihrem  Hochbeet-Special empfiehlt. Laut eigenen Angaben hat sich eine moderate Breite um circa 80-100cm bewährt, um von beiden Seiten bequem bis zur Mitte arbeiten zu können. Die Höhe kann etwas je nach Körpergröße des Gärtners bzw. der Gärtnerin  variieren, sollte aber 100cm nicht überschreiten. Als Faustregel gilt: Obere Kante des Beetes auf Beckenhöhe.

Zu kleindimensioniert sollte das Beet nicht ausfallen, damit später bei dem Austausch der Erde keine Probleme entstehen.

Als Standort hat sich ein sonniger Platz in Nord-Süd-Richtung bewährt, mit direkter Sonnen-Einwirkung in den Morgenstunden und Beschattung ab der Mittagszeit. Die gewählte Fläche sollte ebenerdig und von allen Seiten bequem zugänglich sein. Ein Wasseranschluss in der Nähe ist ideal.

Holz versus Kunststoff versus X

Bevor es mit der eigentlichen Montage losgehen kann, steht noch die Frage nach dem verwendeten Grundmaterial im Raum. Die Frage ist rein optisch-ästhetischer Natur und bleibt dem persönlichen Geschmack des Einzelnen überlassen. Grundsätzlich bestehen hinsichtlich einer biologischen Funktionalität keine Unterschiede, ob Holz, Kunststoff, Kunst- oder Naturstein oder Metall verwendet wird, die Ernte-Ergebnisse werden an Quantität und Qualität ähnlich ausfallen. Form, Farbe und Material bleiben somit der Fantasie des Besitzers überlassen und können dem vorherrschenden Garten-Stil angepasst werden.

Wenn die Wahl auf Holz fällt, sollte jedoch auf besonders witterungsbeständiges Lärchen- oder Douglasien-Holz zurückgegriffen werden, das selbst unbehandelt alljährlich bedenkenlos der Witterung ausgesetzt werden kann. Gleiches gilt für Eichen- und Tropenhölzer, die jedoch ungleich teurer ausfallen.

Schrauben halten besser als Nägel

Vor der Montage sollte passendes Werkzeug und benötigtes Material zurechtgelegt werden. Wenn Hammer, Säge, Nägel, Schere, Messer, Zange, Bohrer und Wasserwaage und Tacker einerseits, und benötigte Materialien wie Vierkanthölzer bzw. Holzlatten, Schrauben und Maschendrahtzaun andererseits übersichtlich zurechtgelegt sind, kann es mit der Montage prinzipiell schon losgehen.

Auf Nägel sollte beim Bau eher verzichtet werden. Gerade bei größeren Nägeln besteht die Gefahr von Splitter- und Rissbildung, in die allzu schnell Feuchtigkeit eindringen kann und das Holz schneller faulen lässt. Außerdem sind bei Verschraubungen Halt und Stabilität größer. Als holzschonendere Lösung hat sich ein vorsichtiges Anbohren mit einem etwas kleineren Bohraufsatz als die verwendeten Schrauben bewährt, wie urban-growing.net informiert.

Tipp: Nicht-rostende Edelstahlschrauben (Spax A2 4,5 x 45).machen dank spezieller Bohrspitzen zusätzliches Vorbohren überflüssig.

Die Montage

Bild 5

Ein Hochbeet kann sowohl auf bepflastertem Untergrund als auch auf verdichtetem Erdreich aufgebaut werden. Im letzteren Fall empfiehlt sich ein feinmaschiges Gitternetz vor der Errichtung bzw. Befüllung des Hochbeetes zum Schutz gegen Nager und Wühlmäuse. Außerdem sollte der Grund ca. 20 cm tief ausgehoben werden und mit einer Drainageschicht aus Sand oder Kies befüllt werden. Darauf kommen Kiesel oder Steinplatten als Randstreifen, auf die die Konstruktion errichtet wird. So besteht kein direkter Kontakt mit dem Untergrund aus Schutz vor Fäulnis. Ein Auslegen dicker Folie im unteren Bereich des Gestells schützt die Pflanzen zudem vor kleineren Schädlingen, wie Schnecken. Für kleine Flächen sind steckfertige Bausätze erste Wahl.

Für die Ecken werden Vierkant-Holzpfosten mit ungefähr 7×7 cm benötigt, die Bretter sollten mindestens 3-4 cm stark sein.

Im Folgenden eine (Erd-)Montaganleitung unter Verwendung von Vierkantpfosten und Bodenhülsen im Eigenbau:

  • Gerades Abstecken der Grundmaße mit Hilfe einer Richtschnur und den Vierkanthölzern
  • Entfernen der Grasnarbe im abgesteckten Bereich und Anlegen einer Drainageschicht
  • Vertikales Einschlagen der Hülsen mittels Vorschlaghammer und anschließendes Einstecken und Fixieren der Holzpfosten mittels Speed-Schrauben.
  • Ausrichten der Einschlagbodenhülsen mit Hilfe einer Winkelwasserwaage und Fixierung mittels Gabelschlüssel
  • Festlegen der gewünschten Höhe und Anpassen der Eckhölzer an das Höhenniveau plus gegebenenfalls entsprechender Zuschnitt
  • Seitenbeplankung: Horizontale Ausrichtung der ersten Bretter an allen vier Seiten mittels Wasserwaage
  • Fixierung der ersten langen Bretter von innen an den Einschlagbodenhülsen
  • Einsetzen und An-Tackern eines feinmaschigen Draht-Untergeflechts
  • Komplettieren der Beplankung und abschließendes Montieren von Pfostenkappen an den oberen Pfostenenden als Nässeschutz
  • Auskleiden der Innenwände mit Teichfolie und abschließendes Befestigen mit Tacker-Nadeln; Umschlagen und An-Tackern der obere Folienkante

Die Befüllung

Zur Befüllung empfiehlt garten-freunde.de ein bewährtes Mehrschichtsystem:

  • Unterschicht: etwas gröbere Äste – darauf kleinere Zweige und Sträucher-Schnitt
  • Zweite Schicht: z.B. Häckselgut, Rindenmulch, Grünabfälle, Laub, Grasschnitt, leicht verrottende Kartonage wie Eierkartons
  • Mittlere Schicht: Grober Kompost oder Mist als natürlicher Dünger
  • Deckschicht: fertige Komposterde und Garten-/ Humuserde gemischt im Verhältnis 1:1; Muttererde

Damit der Boden nicht zu stark absackt, sollte jede eingebrachte Schicht gegossen, planiert und verfestigt werden. Um allzu schnelle Austrocknung des Beetes zu verhindern und nicht ständig wässern zu müssen, bietet sich das Einstecken von mehreren mit Wasser gefüllte Flaschen kopfüber in das Beet an. Alternativ kann auch eine Folienabdeckung der Bodenoberfläche die gleiche Funktion erfüllen.

Alle vier bis sechs Jahre muss die Erde nachgefüllt werden, da durch den natürlichen Verrottungsvorgang die Befüllung absackt.

Nach der letzten Ernte im Spätherbst kann absterbendes Pflanzenmaterial im Beet belassen werden, da es als Mulch die Dünger-Grundlage für die nächste Pflanzsaison darstellt und im zeitigen Frühjahr als Humus untergegraben wird.


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