Anleitung: Betonieren bei Frost

Wer im Winter betonieren will, der sollte einige Dinge beachten, damit die Arbeit nicht zum Desaster wird. Das Betonieren bei Frost bzw. bei kalter Witterung ist in der DIN 1045 geregelt. Die Din 1045 gibt unter anderem die Temperaturen vor, die unbedingt bei frisch eingebrachtem Beton in einer bestimmten Periode einzuhalten sind. Der Beton muss mindestens eine Festigkeit von 5 N/mm² besitzen, damit dieser dem Frost wiederstehen kann.


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Wird die in der Din 1045 vorgegebene Festigkeit nicht erreicht und der Beton wird Frost ausgestzt, so bilden sich Eiseinschlüsse, die dass Gefüge zum Platzen bringen. Wird das Betonieren bei Frost nicht fachgerecht ausgeführt, so kann dies teure Sanierungsmaßnahmen oder gar zum kompletten Rückbau des Gewerks führen.

Betonieren bei Frost im Winter

Die Dauer der Periode, bis der Beton die notwendige Mindestfestigkeit besitzt, hängt von der Umgebungstemperatur ab. Bei einer Temperatur von +5° Celsius benötigt der Beton doppelt soviel Zeit, bis die Mindestfestigkeit erreicht ist, als bei einer Temperatur von +20° Celsius. Bei einer Temperatur von unter -10° Celsius kommt der Aushärtungsprozess vollständig zum Erliegen. Je nach Umgebungstemperatur kann es 1-2 Tage oder auch 2 Wochen dauern, bis der Beton die Mindestfestigkeit erreicht. Die Temperatur darf beim Betonieren nicht unter den vorgeschriebenen Wert von +10° Celsius fallen.


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Die folgenden Maßnahmen sind hilfreich, damit man bei Frost betonieren kann:

  • Wenn man im Winter betonieren will, ist es ratsam, das Wetter genau zu beobachten, damit man die erforderlichen baulichen Maßnahmen bei Frost treffen kann, damit die Temperatur des Beton nicht unter +10° Celsius sinkt. In keinem Fall darf man auf gefrorenem Boden betonieren.
  • Der Zementgehalt sollte entsprechend der Außentemperatur erhöht werden, um den W/Wert zu senken.
  • Des weiteren ist es empfehlenswert, einen Zement höherer Güteklasse zu verwenden, der schneller die Mindestfestigkeit durch eine höhere Wärmeentwicklung erreicht.
  • Auch der Wasserzementwert sollte verringert werden. Insbesondere bei feuchten Gesteinskörnungen sollte weniger Wasser hinzugegeben werden.
  • Unnötige Wartezeiten sind auf der Baustelle beim Betonieren bei Frost zu vermeiden.
  • Auch die Verwendung von Warmbeton, der mit erwärmten Wasser angemacht wird, kann bei Kälte hilfreich sein. Bei einer Wassertemperatur von über 60° Celsius muss das Wasser mit dem Kiessand vorgemischt werden. Die Bauteile aus Beton sollten wärmeisoliert werden. Dazu kann man Isoliermatten oder Platten verwenden. Alternativ oder zusätzlich können die Beton Bauteile auch geheizt werden. Schwierigkeiten beim Betonieren bei Frost treten häufig bei komplizierten, filigranen Bauteilen auf, die sich häufig nur sehr schwer wärmeisolieren lassen.

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  • In jedem Fall ist beim Betonieren bei Frost ein Betontechnologe zu konsultieren, der genaue Empfehlungen zur Verarbeitung des Betons geben kann.